Artikel von Robert Brachfeld

Wollmilchsau

Die Deutschen lieben die Geldanlage in Immobilien. Bei­den Anlageklassen ist gemein, dass ihre Risiken unterschätzt und die Rendi­ten überschätzt werden. Entscheidend für die Wahrnehmung ist auch hier der gewählte Vergleich. Den offenen Immo­bilienfonds kommt entgegen, dass die meisten Anleger hierzulande sich an dem Zins auf dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto orientieren.

Ist das Gift?

Das Gift, das die Europäische Zentralbank in die Welt gesetzt hat, verbreitet sich immer weiter. Die Nega­tivzinsen, die Geschäftsbanken auf Einlagen bei der EZB zahlen müssen, werden an immer mehr Bankkunden weitergereicht. Erst traf es Großanle­ger wie Fonds, doch längst bitten Com­merzbank, DZ Bank und Landesban­ken auch Industriekunden zur Kasse, wenn sie nicht bereit sind, ihr Geld län­gerfristig anzulegen. Nun dreht sich die Spirale noch eine Umdrehung: Mit der Helaba verlangt jetzt die erste Lan­desbank von ihren Eignern, den Spar­kassen, Verwahrgebühren für kurzfris­tige Geldanlagen.

Kreatives Fest

Das Weihnachtsgeschäft bleibt für die Schmuck- und Uhrenbranche der wichtigste Umsatztreiber. Insofern war die Studie der IHF aufschlussreich. Während sich im sonstigen Einzelhandel das Gutschein(un)wesen immer weiter ausbreitet, bleiben Schmuck- und Uhren davon weitgehend unberührt. Das hat seinen guten Grund: Juwelen sind wie hochwertige Uhren kein beliebiges Geschenk, sie sind das Besondere, mit dem der Geber dem Beschenkten seine Wertschätzung ausdrückt.

Kampfansage

Man kann es nicht anders sagen: Fossil hat die Maske fallen lassen. Konnte der Konzern zunächst mit dem Verbot von Onlineverkäufen auf der Amazon-Plattform durchaus noch auf einiges Verständnis bei den Kollegen und Kolleginnen rechnen, erscheint das gegenwärtige Verhalten gegenüber dem Einzelhandel geradezu als Kampfansage. Eine wirksame Einschränkung des Grauhandels und mehr Preisstabilität seien die Gründe für das Verbot gewesen, beteuert Fossil.

Wandel

Kollegen, die zu 99 Prozent selbst gefertigten Schmuck anbieten haben es leichter. Das sagten fast alle in der DB-Umfrage. Natürlich gibt es auch in diesem Segment sowohl Höhen, wie auch Tiefen. Aber mit der ausreichenden fachlichen Kompetenz, dem notwendigen Rückgrat funktioniere es jedoch auch ohne Label-Schmuck. Geschäfte, die sich allein auf Fremdmarken stützten, bekämen eher Schwierigkeiten mit der Konkurrenz durch das Internet.